In der Kinderneurologie stellt die Frühdiagnostik zerebraler Bewegungsstörungen im Säuglingsalter weiterhin eine große Herausforderung dar.

In den 90er Jahren wurde ein videobasiertes Analyseverfahren entwickelt, die sog. General Movements Analyse. Die Spontanbewegungen von Säuglingen werden dabei sowohl quantitativ als auch qualitativ beurteilt. In klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass die Analyse der Spontanbewegungen Aufschluss über die Integrität des Zentralen Nervensystems gibt und prognostische Aussagen über die spätere Entwicklung zerebraler Funktionsstörungen, z. B. einer Cerebralparese ermöglicht.

 

Die GMs sind ein Teil des spontanen Bewegungsrepertoires und treten vom frühen fetalen Alter bis zum Ende des 6 Lebensmonates auf. In Ihrem Erscheinungsbild wirken sie sehr komplex, sie kommen häufig vor und sie dauern lange genug an, um in einer angemessenen Weise beobachtet und beurteilt zu werden. Sie beziehen den ganzen Körper des Kindes ein und werden sichtbar in einem sehr variantenreichen Aufeinanderfolgen von

  • Arm-,
  • Bein-,
  • Hals und
  • Rumpfbewegungen

Die GMs verlieren ihren komplexen und variablen Charakter, wenn das Nervensystem geschädigt ist und dann erscheinen die GMs sehr monoton und wenig komplex.

Zusammenfassend stellt das neurologische Assessment der GMs eine große Bereicherung für die in der Pädiatrie notwendigen Untersuchungsmethoden dar. Neben den schon vorhandenen und bekannten Möglichkeiten bietet die Methode der GM-Beurteilung mit einer sehr hohen Vorhersagbarkeit ein sehr effizientes Rüstzeug für die in der Pädiatrie tätigen Berufsgruppen.

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