Neurodynamik (Mobilisation des Nervensystems)
Das Nervensystem ist als eine unermesslich komplexe Einheit anzusehen. Dass wir unsere entfernten Körperteile, wie z.B. die Spitze unseres Großzehs spüren können, liegt u. a. daran, dass es eine Verbindung von Nerven zwischen Großzeh und Gehirn gibt. Der gesamte Körper ist durchwebt von einem Netzwerk von Nerven. Dieses Netzwerk muss wie alle Gewebe beweglich oder zumindest elastisch und flexibel sein.
Treten im Bereich des Nervensystems erhöhte Spannungen auf, wie z. B. nach Verletzungen (Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Querschnitt oder Drucksyndrome) oder ist die Beweglichkeit des Nervensystems durch andere Ursachen (z. B. Engpass-Syndrome wie Bandscheibenvorfall, Carpaltunnelsyndrom) herabgesetzt, kommt es meist zu Schmerzen und weiteren Bewegungseinschränkungen.
Durch gezielte therapeutische Techniken und die Erarbeitung eines individuellen Selbstübungsprogramm kann die Beweglichkeit des Nervensystems wiederhergestellt oder verbessert werden und damit die Schmerzsymptomatik beseitigt oder gelindert werden.
Die Konzept wurde von David S. Butler entwickelt und von Gisela Rolf für Patienten mit schweren Schädigungen des Zentralnervensystems modifiziert.
Das Konzept wird sowohl bei neurologischen als auch bei orthopädischen Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt